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Lausitzer Rundschau: Die Neubesetzung in der russischen Regierung Nach Putin mit Putin

Cottbus (ots)

Die Nachrichten aus dem Kreml erinnern an die
alten Tage des Politbüros, in denen die Außenwelt mit allerlei wenig 
tauglichen Hilfsmitteln versuchte, herauszufinden, wer demnächst 
hinter den dicken Mauern das Sagen haben wird.
 Nun ist der in Moskau anstehende Machtwechsel allerdings in der 
Geschichte des weiten Landes auch eine wirkliche Neuheit.
Da soll ein Mann mit jetzt gerade mal 55 Jahren aufhören und noch 
dazu einer, der erst jüngst wieder die Kameras einlud, um seine 
jugendliche Fitness zu demonstrieren. Sein Vorgänger Boris Jelzin und
die sterbenskranken Greise der KPdSU waren dagegen in ihren letzten 
Regierungsjahren aus gutem Grund vor allem von Ärzten umgeben.
So ist es auch nur logisch, dass der junge Putin jetzt zunächst einen
zehn Jahre Älteren vorschickt und damit alle Überlegungen zu seiner 
Nachfolge über den Haufen wirft. Denn für das Manöver, das der immer 
selbstherrlicher regierende russische Präsident vor sich hat, ist das
Drehbuch noch lange nicht geschrieben.
Im Reiche des Wladimir Putins ist zu viel passiert, als dass man ihm 
daraus nicht einen Strick drehen könnte. Selbst ein völlig 
Unschuldiger findet dort heute immer einen Richter, der ihn aus 
übergeordneten Gründen wegsperrt.
Wenn Putin im nächsten Jahr geht, wird er vorher viel Zeit darauf 
verwendet haben, die Geister zu bändigen, die er selbst rief.
 Und man kann mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass er dafür 
bis heute noch keine Lösung gefunden hat. Viktor Subkow jedenfalls 
ist schon seines Alters wegen bestenfalls ein Mann des Übergangs. Und
seine Wahl zeigt, welches Misstrauen, welche Unsicherheit im Kreml 
herrscht.

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