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Lausitzer Rundschau: Wissenstest für Einbürgerungswillige in Deutschland Raab oder Brandt?

Cottbus (ots)

Wetten, dass bei einer Straßenumfrage, sagen wir
in Kiel, viele Deutsche nicht den Namen ihres Ministerpräsidenten 
Peter Harry Carstensen kennen werden, wohl aber den von Jenny Hof, 
Germany's next Topmodel? Und dass ebenso viele mit einem Bild, auf 
dem Willy Brandt vor einem Denkmal kniet, nichts anzufangen wissen, 
wohl aber mit einem Foto, auf dem Stefan Raab in einem Wok sitzt?
Wer als Ausländer Deutscher werden will, muss solche Dinge künftig 
wissen. Und zwar, nachdem er alle anderen Voraussetzungen sowieso 
erfüllt: acht Jahre Aufenthalt, Sprachkenntnisse, Job.
Ab dem 1. September soll eine Art Zentralabitur für 
Einbürgerungswillige eingeführt werden, ein Wissenstest über Land und
Leute, Politik und Geschichte.
Nicht, dass die Ausländer den Test nicht bestehen könnten. Man darf 
ihn wiederholen, und 17 von 33 Fragen wird auch noch der 
Uninteressierteste schaffen. Selbst in der Kieler Fußgängerzone 
bekäme man das hin, selbst bei Deutschen, die sich partout nicht für 
Politik und Geschichte interessieren wollen. Die Frage ist nur, was 
eine solche Prüfung soll. Erfasst sie die Integrationsbereitschaft? 
Erfasst sie das Demokratieverständnis? Nichts von alledem. Im Zweifel
erfasst sie nur, was zuvor auswendig gepaukt wurde.
Diese ganze Idee ist eine Ersatzhandlung von Politikern, die zeigen 
wollen, dass sie die Kontrolle haben über die angebliche Flut, die es
gar nicht gibt. Eine Vergeudung von Zeit für alle Beteiligten. Der 
verbindliche Besuch von Integrations- und Sprachkursen sollte 
reichen.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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