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Lausitzer Rundschau: Die Politik und der Datenklau Den Bürger schützen

Cottbus (ots)

Lob dafür, dass nun so schnell versucht wird, auf
den unglaublichen Datenskandal gesetzgeberisch zu reagieren, ist fehl
am Platze. Lange schon haben Verbraucherschützer und andere Verbände 
vor dieser Art der Kriminalität gewarnt - und die Politik? Sie hat 
die Zeichen der Zeit eher ignoriert als erkannt. Der Plan von 
Ministerin Brigitte Zypries (SPD), dass Firmen jeden Cent, den sie 
durch den unrechtmäßigen Handel mit Daten eingenommen haben, wieder 
herausgeben sollen, klingt gut - tut den Unternehmen aber wohl kaum 
weh. Wer für schlappe 850 Euro eine Daten-CD verscherbelt, lacht 
darüber. Zumal offen ist, wie denn kontrolliert werden soll, was an 
Gewinnen durch den Datenhandel erzielt wurde.
 Wirksamer sind in der Tat höhere Strafen und Bußgelder. Und: keine 
Erhebung, keine Speicherung, keine Weitergabe von Daten ohne 
Zustimmung des Betroffenen. Bisher müssen Kunden gegen die Weitergabe
ausdrücklich widersprechen, was ein Vorteil für die Firmen ist. In 
einem liegt Zypries indes richtig, viele Bürger geben zu unbedarft 
ihre Daten heraus, weil die Folgen eines Missbrauchs für sie eher 
virtuell als vorstellbar sind.
Der Skandal hat hoffentlich sensibler dafür gemacht, dass man nicht 
jeden Unsinn mitmachen muss, der einem angeboten wird. Oder dass man 
bei obskuren Telefonanrufen lieber den Hörer auflegt als seine Daten 
herauszugeben. Ein Aspekt kommt in der gesamten Debatte übrigens zu 
kurz: Die Rolle des Staates als Datensammler. Auch die gehört 
kritisch hinterfragt.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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