Lausitzer Rundschau: Tödliches Geisel-Drama im Jemen
Die Terrorgefahr wächst
Cottbus (ots)
Auch wenn die Täterschaft der Terrormorde im Jemen noch nicht feststeht, deutet manches auf die Handschrift des internationalen Terrorkraken Al Qaida hin. Erst vor Kurzem drohten die islamistischen Fanatiker wieder, gezielt westliche Bürger in arabischen Ländern ins Visier zu nehmen. Und der Jemen ist zweifellos einer jener instabilen Staaten, in dem die "Gotteskrieger" im Aufwind sind, bisher wenig zu befürchten haben, und Ausländer besonders gefährdet sind.
Doch nicht nur im Jemen sollten die deutlichen Reisewarnungen der westlichen Sicherheitsbehörden vielleicht ernster genommen werden. Auch im nördlichen Afrika wächst die Gefahr des islamistischen Terrorismus. Al Qaida versucht auch dort derzeit gezielt, Ausländer zu entführen. Erst vor Kurzem wurde ein britischer Sahara-Urlauber hingerichtet, ein Schweizer Tourist befindet sich im Norden des afrikanischen Landes Mali noch in der Gewalt der Terror-Ext8remisten. Also Vorsicht vor zu viel Abenteuerlust. Der wachsenden Anschlagsgefahr, vor der die Geheimdienste warnen, sollte freilich nicht mit blinder Panik begegnet werden. Sondern mit Besonnenheit. Erst recht, wenn man sich vorgenommen hat, den unsicheren Regionen dieser Welt einen Besuch abzustatten.
Beruhigend ist derweil die Erkenntnis, dass es in Europa - trotz des weltweiten Terrorrisikos - im Jahr 2008 und bisher auch in diesem Jahr keinen größeren islamistischen Anschlag gab. Vor allem, weil hierzulande die Sicherheitsvorkehrungen sehr groß sind und die Polizei ziemlich erfolgreich ist. Hoffentlich bleibt dies so. Fragwürdig wird es außerhalb Europas freilich, wenn der überaus notwendige globale Kampf gegen den Terror in einen fragwürdigen Krieg ausartet, wie dies etwa schon länger in Afghanistan der Fall ist. Der westliche Friedens- und auch Kampfeinsatz am Hindukusch hat die internationale Sicherheit leider nicht erhöht. Denn wenn im amerikanischen Luftkrieg gegen die Taliban nebenbei auch immer wieder Frauen und Kinder getötet werden, sorgt die "Allianz gegen den Terror" vor allem dafür, dass den gewaltbereiten Islamisten weltweit der Nachwuchs nicht ausgeht.
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