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Lausitzer Rundschau: Mit Akzeptanzproblemen Zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid

Cottbus (ots)

Schön, dass du die Welt retten willst, sagt der
Bauer zum Geologen. "Aber tritt bitte weit beiseite, wenn du damit 
anfängst. Ich könnte, sollte es schief gehen, vielleicht doch Schaden
nehmen." So lässt sich bildlich beschreiben, was derzeit abläuft, 
wenn unterirdische Lagerstätten für Kohlenstoffdioxid (CO2) 
erschlossen werden sollen. Der Weltklimarat macht die vom Menschen 
verursachten Emissionen dieses Gases wesentlich verantwortlich für 
die Erderwärmung mit all ihren negativen Folgen. Selbst wenn sich 
diese Erwartung später einmal als weniger stichhaltig erweisen 
sollte, so wäre aus heutiger Sicht doch immer noch Vorsicht die 
Mutter aller Weisheit.
Energiekonzerne wie Vattenfall haben deshalb eine Technologie zum 
Abtrennen und unterirdischen Speichern von CO2 entwickelt. Wenn die 
Erderwärmung auf zwei Grad begrenzt werden soll, werden nach Aussage 
von Klimaforschern bis 2050 weltweit Tausende unterirdische Speicher 
gebraucht. Das CO2 soll nicht mehr in die Atmosphäre, sondern 
dorthin, wo auch die Natur seit Jahrmillionen Gase lagert.
Aber die "Deckel-drauf-Technologie" hat Akzeptanzprobleme, wie in 
dieser Woche eine Klimakonferenz in Berlin zeigte. Schleswig-Holstein
hat der Speicherung eine Absage erteilt, um nicht zur "Müllkippe" 
rheinländischer Kraftwerke zu werden. Dabei ist CO2 ein Gas, ohne das
es kein Pflanzenwachstum und kein Leben auf der Erde gäbe. Sogar 
Explosionsgefahr wird befürchtet, obwohl die Feuerwehr mit CO2 Brände
löscht. Unwissen dominiert. Aber es gibt auch berechtigte 
Bürgerängste, etwa die Furcht vor fallenden Bodenpreisen in der Nähe 
von Speicheranlagen.
Die Diskussion in Berlin machte deutlich, dass es unter den Experten 
zwar Einigkeit über die Notwendigkeit von CO2-Speichern gibt, aber 
auch eine gewisse Ratlosigkeit, wie betroffene Bürger dafür zu 
gewinnen sind. Hierfür Strategien zu entwickeln, ist jetzt eine 
vorrangige Aufgabe von Wirtschaft, Politik und Umweltverbänden. Sonst
könnte der Bauer am Ende in einer wärmeren Welt von seinem 
ausgetrockneten Acker auch nicht mehr viel haben.

Pressekontakt:

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