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Lausitzer Rundschau: Demokratie steht auf dem Spiel Zur Lage in Griechenland nach den Parlamentswahlen

Cottbus (ots)

In Athen geht das Ringen um eine Regierungsbildung in die dritte Runde. Möglicherweise führt das Patt im Parlament zu Neuwahlen. Mit Prognosen über ihren Ausgang sollte man nach der Überraschung vom vergangenen Sonntag sehr vorsichtig sein. Drei von vier Griechen wollen in der Währungsunion bleiben. Die Traditionsparteien, Konservative und Sozialisten, werden deshalb versuchen, mit dem Motto "Euro oder Drachme" die Wähler um sich zu scharen. Aber das ist nur eine Hoffnung, mehr nicht. Selbst wenn die pro-europäischen Kräfte die nächste Regierung bilden: Weitermachen wie bisher kann sie nicht. Eine Sparpolitik, die jeden Tag tausend Arbeitsplätze vernichtet, das Land ständig tiefer in die Rezession treibt und immer mehr Menschen in die Armut abstürzen lässt, ist eine gescheiterte Politik. Gewiss: Griechenland muss sparen, es muss sich reformieren. Aber das Land braucht zugleich eine Wachstumsperspektive. Die fehlte bei dem bisherigen Konsolidierungsprogramm völlig. Die Protestwahl vom vergangenen Sonntag, die Linksextremisten und Neonazis den Weg ins Athener Parlament ebnete, ist ein Warnsignal. Es geht um mehr als die Wahl zwischen Euro und Drachme. Die Demokratie in Griechenland steht auf dem Spiel.

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