Lausitzer Rundschau: Geringfügig, nicht minderwertig - Minijobs im Zwielicht
Cottbus (ots)
Die große Mehrheit der Minijobber ist mit dieser Beschäftigungsform sehr zufrieden. Viele sehen darin eine gute Gelegenheit, sich etwas hinzu zu verdienen und einen materiellen Wunsch zu erfüllen, der sonst unerfüllt bliebe. Andere schätzen die flexiblen Einsatzmöglichkeiten und vergleichsweise angenehme Arbeitszeiten. Schon deshalb sind Minijobs nicht per se schlecht. Genauso wie die Leiharbeit zu einem festen Bestandteil der deutschen Arbeitswelt geworden ist, gehören auch die Minijobs inzwischen längst dazu. Problematisch wird es dann, wenn Arbeitgeber die geringfügige Beschäftigung gemessen an den Arbeitsstunden mit Hungerlöhnen vergüten und Rechtsvorschriften schlicht ignorieren. Gerade im Hinblick auf die Minijobs wäre die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns deshalb ein großer Fortschritt. Zumal Minijobber keineswegs dümmer sind als Vollzeitarbeiter. Lediglich sieben Prozent der geringfügig Beschäftigten haben keinen Schulabschluss. Manche Arbeitgeber verwechseln aber geringfügig mit minderwertig. Ansonsten würde es nämlich nicht dazu kommen, dass viele Minijobber weder bezahlten Urlaub noch eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bekommen. Ein klarer Fall für die Aufsichtsbehörden und den Gesetzgeber. Offenbar sind die Strafen bei Verstößen gegen arbeitsrechtliche Bestimmungen zu lasch.
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