Lausitzer Rundschau: Mehr Geld - basta Zur neuen Bildungsstudie
Cottbus (ots)
In der Bildungspolitik mahlen die Mühlen langsam. Aber so langsam? Die Ergebnisse der neuen Bildungsstudie sind zum Teil erschreckend. Sie führen die schönen Reden der Politik ad absurdum, wonach das deutsche Bildungssystem endlich durchlässiger werden muss, der Erfolg nicht von der Herkunft der Eltern abhängig sein darf. Das hört man seit Jahren. Und seit Jahren hat sich daran auch nicht viel geändert. Der Wahlkampf beginnt jetzt. Also werden die Parteien wieder durch das Land ziehen und verkünden, wie wichtig ihnen der Nachwuchs und die gute Bildung sind. Dass kein Kind zurückbleiben darf. Eine prima Gelegenheit ist das für jeden Bürger, den Politikern auf den Zahn zu fühlen: Warum hat im reichen Deutschland immer noch nicht jedes Kind wenigstens ähnliche Bildungschancen? Warum ist die Lesekompetenz vieler Schüler so schlecht, von der Fähigkeit des fehlerfreien Schreibens ganz zu schweigen? Und warum verlassen - trotz deutlich gesunkener Quote - immer noch rund 50000 Jugendliche ohne Abschluss die Schule? Das ist verlorenes Potenzial in einer Republik, die dringend auf Fachkräfte angewiesen ist. Also bitteschön nachhaken. Sicher, nicht alle Probleme kann die Politik, kann die Schule lösen. Wenn Eltern sich nicht engagieren, etwa zu Hause nicht vorlesen oder mit ihren Kindern üben, wundert es nicht, wenn Fähigkeiten in schulischen Belangen fehlen. Eltern alleine können aber nicht für mehr Chancengerechtigkeit im Land sorgen. Dafür ist dann doch die Politik zuständig. Wer optimale Betreuung in den Schulen will, wer individuelle und passgenaue Förderung möchte, der muss endlich mehr Geld für die Lehranstalten ausgeben. Basta. Erst dann wird das System auch tatsächlich durchlässiger.
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