Lausitzer Rundschau: Ambitionen statt Aktionen Zum heute beginnenden Weltklimagipfel in Polen
Cottbus (ots)
Kofi Annan fand drastische Worte. Es gehe beim Kampf gegen den Klimawandel "ums Überleben", erklärte der frühere UN-Generalsekretär kurz vor Beginn des Weltklimagipfels in Warschau. Wie zum Beleg des Grauens brach in den vergangenen Tagen der Taifun Haiyan über die Philippinen herein. Tausende, möglicherweise Zehntausende Menschen starben. In krassem Kontrast dazu stehen die routinierten Abläufe bei der Warschauer Megakonferenz. Delegationen aus fast 200 Ländern versammeln sich in Polens Nationalstadion. Sie alle geben Verlautbarungen heraus. So hat die Bundesregierung schnell noch ein "Jahr der Ambitionen" im Klimaschutz ausgerufen. Am Rande der Apokalypse, so könnte man meinen, beherrschen Technokraten und PR-Strategen die Szene. Doch das griffe zu kurz. Ständige Warnrufe im Superlativ helfen kaum weiter. Vielmehr sind Klimagipfel wie in Warschau ein Wert an sich. Wie anders sollte es gelingen, die Staaten der Welt zum Handeln zu zwingen? Bislang ersetzen in der Klimapolitik erklärte Ambitionen die echten Aktionen. Gefordert wäre in diesem Sinne vor allem die EU. Die Europäer haben mit ihrer Einigung über eine Reform des Emissionshandels immerhin ein grünes Zeichen gesetzt. Es wird allerdings von roten Stoppsignalen überstrahlt. Gipfelgastgeber Polen beharrt auf dem Status des Kohlelandes. Aber auch die selbst ernannten Energiewende-Helden in Deutschland haben vieles falsch gemacht - Stichwort CO2-Ausstoß bei Autos. Das ist bitter, denn es geht ums Überleben.
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