Lausitzer Rundschau: Adieu, Liebesbrief Die Deutsche Post erhöht das Porto
Cottbus (ots)
Dass die Post erneut das Porto erhöht, verwundert nicht: Der gute alte Brief ist ein Auslaufmodell. Viele werden das vermutlich bei sich selber feststellen können, wenn sie sich daran erinnern, wann sie das letzte Mal zu Papier und Stift gegriffen haben, um einen Brief zu schreiben. Ewig dürfte das her sein. Und wer läuft noch los und besorgt Marken, wenn er rasch eine Mail oder eine SMS versenden kann? Auch mit Ämtern, Banken oder Versicherungen tritt man heutzutage längst online in Kontakt. Selbst der Liebesbrief ist out. Schade eigentlich. Freunde des geschliffenen Wortes werden das beklagen, weil durch den technischen Fortschritt auch ein Kulturgut langsam, aber sicher verloren geht - wenn nicht sogar die Fähigkeit, mit der Hand (schön) zu schreiben. Die Tatstatur dominiert das Leben. So ist jedoch die Realität, die schöne neue Welt der sozialen Netzwerke. Natürlich gibt es Ausnahmen - aber sie sind nicht die Regel: Trauerbriefe, Einladungskarten, die immer noch von vielen erhoffte Weihnachtspost, das hält den Brief mehr schlecht als recht am Leben. Auch die Schreiben, die man nicht so gerne im Briefkasten findet wie Rechnungen, Mahnungen oder Bußgeldbescheide. Aber erstens gibt es inzwischen andere Anbieter auf dem Markt, die im gewerblichen Bereich der Post das Wasser abgraben. Und zweitens ändert die eine oder andere Weihnachtskarte nichts daran, dass der Briefverkehr immer geringer wird. Anders als bei der Paketzustellung, die angesichts des zunehmenden Online-Handels ein Wachstumsmarkt ist, sind die Zeiten, in denen das Briefgeschäft der Dukatenesel der Post war, also vorbei. Die zwei Cent mehr sind daher hinnehmbar, wenn dadurch das System Brief einigermaßen aufrechterhalten werden kann. Vor allem für jene, die mit dem Internet oder Handy nichts am Hut haben.
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