Lausitzer Rundschau: Schlachtfeld der Weltpolitik Zum Einmarsch türkischer Soldaten in den Norden Syriens
Cottbus (ots)
Syrien ist das Schlachtfeld des 21. Jahrhunderts. Längst geht es nicht mehr um das Ringen Assads mit Opposition und diversen Islamisten-Milizen. Syrien ist spätestens mit dem Einmarsch türkischer Panzer zum Gemetzel geworden, für das keine Lösung absehbar ist. Islamfanatiker und Machtpolitiker von Moskau über Ankara, Teheran und Mossul bis Washington versuchen in Syrien ihr Spiel zu spielen - mit Millionen Toten und Flüchtlingen als Opfer. Die Türkei geht unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den IS gegen die Kurden vor, die unter gleichem Deckmantel ihren Traum vom unabhängigen Kurdistan verfolgen. Russlands Präsident möchte seine Großmacht-Stärke zeigen, die USA ihre Hegemonie im Nahen Osten ausbauen. Schiiten und Sunniten hoffen - aus Riad oder Teheran gesteuert - auf mehr Einfluss, die fehlgeleiteten Fanatiker des IS auf ihr Terror-Kalifat. Und Europa? Macht eine jämmerliche Figur. Getrieben vom französischen Schmerz und Stolz nach den Anschlägen ist man in den Konflikt hineingestolpert, ohne Plan, ohne einheitliches Ziel oder Konzept. So lassen sich der Flüchtlingsstrom und das Sterben nicht beenden - vor allem nicht, solange wir Waffen an die Konfliktparteien liefern. Eine Lösung? Nicht in Sicht. Ein Anfang wäre es, Europa würde mit einer Stimme reden - für Frieden.
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