Lausitzer Rundschau: Schlechte Noten im Bildungsbericht
Cottbus (ots)
Schon mutig, dass sich die Kultusministerkonferenz freiwillig ihr eigenes Versagen bescheinigen lässt. Das ist nämlich die Botschaft des ersten Bildungsberichtes, den die Damen und Herren selbst in Auftrag gegeben haben. Es stimmt: Die Erkenntnisse der Studie sind wahrlich nicht neu. Dass das deutsche Bildungssystem die Note "mangelhaft" verdient, ist seit der Pisa-Studie bis in die letzte Dorfschule vorgedrungen. Aber Kultusminister scheinen eben einen ganz besonderen Drang nach Papieren, Konzepten und Analysen zu haben. Wenn der Sinn für die Realitäten in den letzten Jahrzehnten genauso ausgeprägt gewesen wäre, wo würde das Land heute wohl stehen? Eine ketzerische Frage, logisch. Aber die Antwort liegt doch irgendwie auf der Hand - im Bildungsbereich eher ganz weit vorne, anders als jetzt ganz weit hinten. Weil den Institutionen dann nämlich erspart geblieben wäre, ideologische Probierwiese zu sein. Daran lässt sich erst einmal nichts ändern, da Strukturveränderungen zweifellos Zeit brauchen. Die erste Konsequenz, die die Kultusminister aus dem Bericht ziehen, ist deshalb richtig. Bildung bezahlt man nicht aus der Portokasse. Spardiktate hin oder her, eine Industrienation kann nur erfolgreich sein, wenn sie in die Köpfe investiert. Das hört sich nach Phrase an. Aber es ist nun mal die Wahrheit. Nur schade und gleichermaßen fatal, dass die zuständigen Finanzpolitiker das anders sehen. Aber jetzt können die Kultusminister ja endlich mal beweisen, was sie wirklich können . . .
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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