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Lausitzer Rundschau: Zu rot-grünes Reformtempo/Debatte: Hertha SPD

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu rot-grünes
Reformtempo/Debatte:
Deutschland ist reich und wirtschaftlich Weltspitze - und doch ist
das Land psychologisch am Boden: Miesepetrigkeit und Pessimismus
haben sich wie Mehltau über das Land gelegt, die
Massenarbeitslosigkeit will nicht weichen und die Menschen sind
zutiefst verunsichert. Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder hätte
allen Grund zur Klage. Was seine Partei und die Regierung auch
anpacken: es misslingt. In dieser Disziplin dem Hauptstadt-Club
Hertha BSC nicht unähnlich, wehrt sich Rot-Grün verzweifelt gegen den
Abstieg, doch der Prozess der Verkrampfung ist bereits so weit
fortgeschritten, dass scheinbar keine Rezeptur mehr hilft. Seit
geraumer Zeit - Kritiker sagen: von Anfang an - regiert Rot- Grün
nach "Murphys Gesetz". Es besagt, dass alles, was schief gehen kann,
auch schief geht. Das hängt mit handwerklichen Unzulänglichkeiten
zusammen, aber auch mit der ungeheuren Dynamik, die offene Mikrofone
in politische Meinungsfindungsprozesse bringen. Da in der modernen
Medienlandschaft alles abgegrast und verwertet wird, was Amts- und
Mandatsträger zum Besten geben, entsteht in der Öffentlichkeit oft
ein verwirrendes Bild scheinbarer und tatsächlicher Widersprüche.
Lösen lässt sich das Problem nicht, allenfalls lindern - durch
verbale Enthaltsamkeit. Dies liefe allerdings dem demokratischen
Prinzip der Meinungsfreiheit und der Transparenz zuwider. Da aber
Jeder das Recht hat, sich in die Debatte einzumischen, bleibt den
Regenten nur der Versuch, die Diskussion zu strukturieren. Aber auch
das will nicht gelingen. Nach der gestrigen Parteiratssitzung soll
nun alles wiedermal besser werden, vor allem die viel beschworene
Außendarstellung. Es wäre der Sache dienlich, wenn Schröder selbst
mit gutem Beispiel voranginge - und nicht die wahre Absicht mit
schönen Worten vernebelt, sondern den Bürgern reinen Wein einschenkt,
ob sie nun mit weiteren Belastungen rechnen müssen oder nicht.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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