Lausitzer Rundschau: Zu Strieder/Rücktritt: Rot-Rot in Not
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Strieder/Rücktritt:
Der plötzliche, aber eigentlich längst überfällige Rücktritt von Supersenator Peter Strieder erschüttert die Fundamente der Berliner Landesregierung. Das rot-rote Bündnis wackelt. Nicht einmal drei Jahre konnte sich der SPD-Matador Strieder in der von ihm erschaffenen Linkskoalition sonnen. Dann hatte auch ihn das alte West-Berliner Affärenfieber erfasst. Wie schon andere Bausenatoren zuvor musste er einer Verstrickung in schlechte Gewohnheiten Tribut zollen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hat jetzt ein ernsthaftes Problem: Der von ihm viel beschworene Mentalitätswechsel blieb bisher eine hübsche Illusion. Der Vertrauensvorschuss für den SPD-PDS-Senat ist schon nach zweieinhalbjähriger Amtszeit bedenklich aufgezehrt. Viel zu lange hat Wowereit an seinem angeschlagenen Weggefährten Strieder festgehalten. Nun muss er es alleine richten. Und die Rufe nach Neuwahlen, ausgestoßen von Grünen, Liberalen, CDU und außerparlamentarischen Kräften, werden lauter. Erschwerend kommt hinzu, dass auch den Koalitionspartner PDS in Umfragen die Schwindsucht ereilt hat. Die Sozialisten leisteten sich gerade das Kunststück, ihren Wissenschaftssenator Flierl vor aller Augen wegen der von ihm angedachten Studiengebühren zu demontieren. Und was das "Tempodrom" betrifft, so rieben sich manche PDS-Genossen verwundert die Augen angesichts sozialdemokratischer Filzokratie, die sie längst für überholt hielten.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
Email: lr@lr-online.de
Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell