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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Zu Arbeitsmarktreform/Streit: Fordern und Fördern

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
Arbeitsmarktreform/Streit:
Eine massive Stimmungsmache der ostdeutschen Landesregierungen
gegen die Arbeitsmarktreform war so ziemlich das Letzte, was der
Kanzler gebrauchen konnte. Verbindet sich doch mit diesem Projekt das
politische Schicksal von Rot-Grün. Daher hat Schröder auch
ungewöhnlich schnell gehandelt. Bei einem Treffen wenige Tage nach
der überraschenden Ablehnungsfront im Bundesrat wurde die Rebellion
beendet. Eigentlich hätte es auch nicht dazu kommen brauchen. Dass in
Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit besondere Anstrengungen zum Abbau
derselben notwendig sind, versteht sich doch wohl von selbst.
Wirklich neu sind die Begleitumstände. Die Regierungschefs aus den
neuen Ländern waren nicht der Versuchung erlegen, das Klischee des
Jammer-Ossis zu bedienen. Vielmehr gibt es jetzt endlich einen
gesamtdeutschen Bewertungsmaßstab, an dem eine Problemregion gemessen
wird. Damit verbietet sich auch der wachsende Unmut in den alten
Ländern über "die da drüben", denen das Geld angeblich hinten und
vorne reingeschoben wird. Zugleich haben die politischen Akteure das
zentrale Anliegen des Hartz-IV-Gesetzes ins öffentliche Bewusstsein
gerückt: Die Paragraphen sollen nicht nur fordern, sondern eben auch
fördern. Der verstärkte Aufbau öffentlich geförderter
Beschäftigungsmöglichkeiten ist sicher eine Verlegenheitslösung. Aber
sinnstiftender, als Arbeitslose daheim sitzen zu lassen, ist sie
allemal. Ohne tatkräftige Mitwirkung der Kommunen und der örtlichen
Arbeitsagenturen wird das Vorhaben allerdings nicht zu verwirklichen
sein. Auch deshalb hat der Kanzler bei den ostdeutschen
Ministerpräsidenten gut Wetter gemacht.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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