Lausitzer Rundschau: Russland und die Aufklärung des Geiseldramas Offenheit hilft
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Russland und die Aufklärung des Geiseldramas:
Russland war auch schon vor der schrecklichen Bluttat in Beslan ein zerbrechliches Gebilde. Nichts ist wirklich gefestigt, noch nicht einmal die Herrschaft des Präsidenten. Putin weiß dies besser als jeder Außenstehende. Und er reagiert fast schon reflexartig mit all den Methoden, die er in einer anderen Zeit kennen lernte und die im Übrigen viele seiner Landsleute von ihm erwarten. Deswegen auch nützt das Unbehagen wenig, das aufkommt angesichts der Nachrichten über die immer weitere Einschränkung der Pressefreiheit, über die offenkundigen Mängel des Parlamentarismus und des Rechtsstaates, über die Wirkungslosigkeit der Sicherheitsdienste. In Krisenzeiten haben nur ganz außergewöhnliche Staatsmänner den Mut, auf das Neue zu setzen. Der Mann im Kreml aber hat diese Größe nicht. Wenn den Politikern im Westen tatsächlich gelegen ist an stabilen Verhältnissen in Moskau, dann dürfen sie ihre eigenen Erfahrungen nicht außen vor lassen. Russland braucht den stetigen und deutlichen Hinweis auf die Vorzüge einer Gesellschaft, die im kritischen Dialog über die Fehler der Vergangenheit und die Alternativen für die Zukunft voran kommt. Aber es scheint, als ob sich die Politiker des Westens dafür schämen, was sie einer freien Presse, ihren immer wieder skeptisch nachfragenden Wählern, was sie unabhängigen Gerichten verdanken.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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