Lausitzer Rundschau: Machtwechsel in Kirgisien
Zorniger Aufstand
Cottbus (ots)
Der Domino-Effekt hält an. Nach friedlichen Revolutionen in Georgien und in der Ukraine hat sich jetzt Kirgisien auf den Weg gemacht, die postsowjetischen Ära mit zu Grabe zu tragen. Wieder einmal waren zornige Proteste gegen gefälschte Wahlen der Ausgangspunkt für den Aufstand, der sich gegen ein verkommenes, korruptes Staatssystem wandte, indem der bisherige Präsident Askar Akajew seine Verwandtschaft schamlos mit Privilegien ausstattete. Und das, obwohl die Mehrheit seiner Landsleute in bitterer Armut lebt. Jetzt wird es darauf ankommen, ob es dem neuen Mann Kirgisiens, Kurmanbek Bakijew, gelingt, die zersplitterte Opposition im von Clan-Wirtschaft geprägten Land zu einen. Noch scheint es, dass Opposition und alte Machthaber vom Umsturz gleichermaßen überrascht wurden und Konzepte für einen Neuanfang fehlen. Eines wurde aber klar: Ein Staatssystem, in dem sich Herrscher mit systematischer Fälschung und Betrug an der Macht halten, werden auf Dauer brüchig. Auch deshalb dürften den russischen Präsidenten Wladimir Putin die Ereignisse in Bischkek mit einiger Sorge erfüllen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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