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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum Hartz-IV-Zwischenbericht des Ombudsrates: Nichts für den Papierkorb

Cottbus (ots)

Wenn die Regierung einen Arbeitskreis ins Leben
ruft, ist zumeist Vorsicht geboten. In aller Regel produzieren solche
Gremien viel für den Papierkorb. Beim Ombudsrat zur kritischen
Begleitung der Hartz- Reform ist das erfreulicherweise anders.
Rot-Grün tat gut daran, die Runde einzusetzen. Wird sie doch von der
Bevölkerung genauso ernst genommen wie von der Politik. Auch die
größten Kritiker konnten nicht ernsthaft erwarten, dass der Ombudsrat
die Grundsätze der Neureglungen am Arbeitsmarkt in Frage stellt. Im
Kern war die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe eine
überfällige Maßnahme, schon weil es allerorten zu unsinnigen
Überschneidungen bei den Betroffenen kam. Gleichwohl zeugen die
Verbesserungsvorschläge des Gremiums von einem breiten
Gestaltungsspielraum. Vielfach kam es zu unzumutbaren Härten etwa für
alleinstehende Langzeitarbeitslose mit Kindern, die schnell und
unkompliziert beseitigt werden konnten. Wenn sich nun das Augenmerk
auf die unterschiedlichen Regelsätze in Ost und West richtet, dann
hat das weniger mit unzumutbaren Zuständen, aber viel mit politischen
Notwendigkeiten zu tun. 15 Jahre nach der deutschen Einheit darf es
keine geographische Teilung von Arbeitslosen mehr geben. In München
käme auch niemand auf die Idee, einen höheren Regelsatz als in
Ostfriesland einzufordern, obwohl die Kaufkraftunterschiede deutlich
spürbar sind. An einer Angleichung des Arbeitslosengeldes II in Ost
und West wird die nächste Bundesregierung nicht vorbeikommen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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