Lausitzer Rundschau: Zu: Solarboom am Aktienmarkt
Cottbus (ots)
Neue Energien könnten zum Standortschlager für Deutschland werden. Die erfolgreichen Börsengänge aus der Solarindustrie gestern Q- Cells, vorige Woche Ersol, im Frühjahr Conergy scheinen darauf hinzudeuten. Wenn es so kommt, würde sich der scheidende Umweltminister Trittin wohl auf die Schulter schlagen, wenn es niemand anderes tut. Wenn es niemand anderes tut, hat es seinen Grund: Eine Branche, die von staatlich festgelegten Preisen lebt, hat eine dürre Zukunft. Zwar verweist alle Welt auf die erfolgreiche staatliche Anschubfinanzierung von Airbus, die die europäische Luftfahrtindustrie zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten für Boeing hat werden lassen. Doch sind sich Experten einig: Airbus rechnet sich nur, weil die Staatsgelder nicht mit einer Rendite bedient werden müssen. Das darf der Solarindustrie nicht passieren. Eine Industrie, die von Gesetzen wie dem über Erneuerbare Energien abhängig ist, kann genauso auslaufen wie ein solches Gesetz. Die Börse hat auf all das hingewiesen, als sie Q-Cells gestern zum ersten Kurs nur mit 49 Euro bewertete. Das war ein Warnschuss auf höchstem Niveau. Denn die Solarunternehmen produzieren nicht nur sauberen Strom. Sie produzieren auch Phantasiekurse, weil die Branche von Gewinnen vorerst nur träumen könnte, gäbe es die gesetzliche Förderung nicht.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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