Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zu Fanprotesten bei Lausitzer Füchsen: Kuschel-Boykott
Cottbus (ots)
Dürfen die Fans ihre Mannschaft in einem wichtigen Spiel im Stich lassen? Die Anhänger der Lausitzer Eishockey-Füchse wollen heute Abend gegen die schwachen Leistungen des Teams durch Abwesenheit protestieren. In zehn Spielen gab es bisher zehn Niederlagen, Weißwasser ist Tabellenletzter der 2. Liga. Ist ein solcher Protest also sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage hängt von der Sichtweise der Beteiligten ab. Ja, der Protest ist aus Sicht der Fans sinnvoll, weil es das gute Recht der Anhänger ist, ihrem Unmut Luft zu machen. Nein, er ist aus Sicht der Spieler nicht sinnvoll, weil sie ohnehin schon verunsichert sind und gerade jetzt Unterstützung brauchen. Im konkreten Fall haben die Fans der Füchse einen sehr sinnvollen Kompromiss gefunden, der Respekt verdient. Sie wollen die ersten zehn Minuten des Spiels gegen Straubing boykottieren und anschließend ihre Mannschaft wie gewohnt lautstark unterstützen. Es ist ein Boykott mit anschließendem Kuscheln und allemal besser als ein gellendes Pfeifkonzert. Allein über den Zeitpunkt des Boykotts kann man diskutieren. Die Füchse haben zwar zehn Spiele in Folge verloren. Aber der neue Trainer Fred Carroll hatte erst gut eine Woche lang Zeit, um seine Vorstellungen umzusetzen. Er persönlich hätte deshalb mehr Kredit bei den Fans verdient. Aber wer kann im Vorfeld schon die Frage beantworten, wann der hundertprozentig richtige Zeitpunkt für einen solchen Boykott ist? Es gibt nur hundertprozentig richtige Reaktionen: Siege, Siege, Siege. Denn dann wird sich diese Frage in Zukunft erst gar nicht mehr stellen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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