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Lausitzer Rundschau: Der U-Ausschuss zum BND
Zahnloser Tiger

Cottbus (ots)

In dieser Rolle sehen sich die Liberalen am
liebsten selbst: als Zünglein an der Waage. Deshalb haben sich 
Gerhardt & Co. Zeit gelassen mit ihrer Entscheidung.
Es war zu erwarten. Den U-Ausschuss wird es also geben - und im 
Vergleich zu den grünen Chaostagen beim Umgang mit der BND-Affäre war
der liberale Findungsprozess zumindest geordnet. Die FDP gibt nun vor
allem dem medialen Druck und weniger der Erkenntnislage nach. Denn 
die neuen Anschuldigungen aus Übersee scheinen sich nicht bestätigt 
zu haben.
 Jetzt beginnt die Schwerstarbeit. Die Opposition muss sich auf einen
Untersuchungsauftrag einigen. Die Grünen werden dabei mitnichten als 
Nestbeschmutzer in die Geschichte eingehen wollen, während Liberale 
und Linkspartei an den Denkmälern Schröder und Fischer ordentlich 
kratzen möchten. Sollte dieser Konflikt dazu führen, dass der 
Ausschuss platzt, würden jene Recht behalten, die den ganzen Vorgang 
als Schnee von gestern ansehen.
 Soll das Gremium hingegen einen Sinn haben und nicht nur der 
Profilierung der kleinen Parteien dienen, muss die Frage geklärt 
werden, wie stark Berlin und der BND tatsächlich im Irak mitgemischt 
haben. Darin liegt die Brisanz für die einstigen Koalitionäre. Doch 
wahr ist auch: Ähnlich wie beim "Lügenausschuss" nach der 
Bundestagswahl 2002, der eher peinlich dahinsiechte, wird am Ende nur
eine moralisch-politische Bewertung der Vorgänge und wohl kaum eine 
juristische stehen. Das macht den Ausschuss zum zahnlosen Tiger.

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