Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus Beschneidung des staatlichen Lotto-Monopols durch das Kartellamt: Neues Spiel
Cottbus (ots)
Rauchen kann tödlich sein, steht dick und fett auf Zigaretten-Schachteln. Das hindert Finanzminister Peer Steinbrück jedoch nicht, ungeniert mit Tabaksteuer-Milliarden den Bundeshaushalt aufzupäppeln. Obendrein werden damit auch noch wohlfeile Programme der Gesundheitsministerin subventioniert. Lottospielen macht süchtig, sagen die Ministerpräsidenten und versuchen so, private Glücksspiel-Anbieter auszubremsen und das staatliche Lotto-Monopol zu verteidigen. Sie scheuen sich aber nicht, mit den verdienten Sucht-Milliarden etwa Kultur, Sport und Spiel in den 16 Bundesländern kräftig zu unterstützen, was ja eine durchaus segensreiche Wirkung entfaltet. Was aber zugleich auch zeigt: Politiker sind auch Pharisäer, selbstgerecht und heuchlerisch. Die Bundesländer haben jetzt eine herbe Niederlage erlitten. Das Bundeskartellamt untersagt es dem Deutschen Lotto- und Totoblock, unter Androhung hoher Geldbußen, die Lottogesellschaften zum Boykott von gewerblichen Vermittlungsstellen aufzurufen. Im Gegenteil, die obersten Kartellwächter sind ausdrücklich für mehr Wettbewerb der Länder-Lotto-Gesellschaften untereinander, aber auch durch private Anbieter. Eine schallende Ohrfeige also für die staatlichen Zocker. Die wirtschaftlichen Interessen der Bundesländer bestimmen nämlich in Wahrheit die Geschäftstätigkeit der Lotto-Gesellschaften. Und nicht, wie behauptet, die fürsorgliche Bemühung, via des staatlichen Lotterie-Monopols die Menschen vor einer ausufernden Spielsucht zu bewahren. Die Karten im jährlichen 8,5-Milliarden-Euro-Spiel werden durch den Kartellamtsentscheid neu gemischt. Diese Liberalisierung ist ganz im Sinne der EU und im Interesse von mehr Wettbewerb. Alle Lottospieler sind in jedem Fall seit gestern Gewinner.
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