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Lausitzer Rundschau: Die Konsequenzen des Potsdamer Umweltgipfels: Jetzt sind wir dran

Cottbus (ots)

Es gibt nach dem Umweltgipfel in Potsdam genügend
Anlass, sich auf die Kritik an anderen zu konzentrieren. Die USA 
weigern sich, Verpflichtungen einzugehen, und China und Indien 
leisten verhaltenen Widerstand. Was bei dem Hinweis auf die 
uneinsichtigen Umweltsünder in Washington gerne übersehen wird, 
offenbart sich bei dem neben dem Klimaschutz ebenfalls diskutierten 
Versuch, die natürliche Artenvielfalt des Planeten zu bewahren.
Der Raubbau an der Natur und die konsequente Ausbeutung der 
Ressourcen ist nirgendwo so konsequent betrieben worden wie in den 
indusstrialisierten Ländern. Heute wird auch des Klimaschutzes wegen 
der Erhalt der Urwälder und Feuchtgebiete gefordert, die es hier 
einst gab und nicht mehr gibt.
Wer eine ehrliche Debatte will, muss anerkennen, dass die bislang 
messbare Vorleistung Europas in Zerstörung und Verschmutzung besteht 
und nicht in den jüngsten Absichtserklärungen, es jetzt besser machen
zu wollen. Deswegen auch zählt es um so mehr, ob Europa Ernst macht 
bei der Umkehr oder ob es sich damit herauswindet, dass andere die 
Fehler weiter machen, die hier zu lange ohne jedes schlechtes 
Gewissen begangen wurden. Aber es ist nicht nur 
Vergangenheitsbewältigung und Verteilungsgerechtigkeit, die zum 
Handeln zwingt. In Europa wächst die Bevölkerung kaum noch, ist die 
Infrastruktur voll entwickelt und das Wetter vergleichsweise 
gemäßigt. Das sind die guten Voraussetzungen für den notwendigen 
Wandel.
Der aber wird tiefgreifend sein müssen, sollen die gesteckten Ziele 
erreicht werden. Er ist ein Abschied von einer Industriegesellschaft,
die dem maßvollen Einsatz der Ressourcen Keine Bedeutung beimaß. 
Dabei haben wir die Technologien entwickelt, die Mobilität und 
Wohlstand vereinbar machen mit schonendem Umgang mit der Natur.
Der notwendige Aufbruch stößt auf vielfältigen Widerstand. Er ist nur
möglich, wenn neue wirtschaftliche Rahmenbedingungen gesetzt werden. 
So lange hier jedenfalls mit Umweltzerstörung gut verdient wird, 
können wir uns Appelle an andere sparen.
Es geht also um einen Aufbruch der Bürgergesellschaft gegen 
egoistische Interessen. Er wäre eine gute, eine sehr europäische 
Antwort auf das Nein aus Washington.

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Lausitzer Rundschau

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