Mitteldeutsche Zeitung: zu Affäre Litwinenko
Halle (ots)
Diplomatie kann durchaus spannend sein, besonders wenn sie öffentlich wird. Das zeigt der Fall des vor Monaten in London vergifteten russischen Ex-Agenten Alexander Litwinenko beispielhaft. Was aber prallt hier aufeinander? Gerechtigkeitsgefühl auf Großmacht-Gehabe? Verletzter Stolz auf Verbohrtheit? Auch Großbritannien würde keinen seiner Staatsbürger an ein fremdes Land ausliefern. Dies aber von Moskau zu verlangen, ist der aussichtslose und politisch unkluge Versuch, den Kreml bloßzustellen. Russland will - siehe Raketenabwehr-Streit oder Kosovo-Dissens - in der Welt eine größere Rolle spielen. Vorlagen wie die aus London werden von Moskau dankend angenommen und hart zurückgespielt. Und nicht zum eigenen Schaden.
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