Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt
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CDU zahlt Miete an ihren eigenen Schatzmeister - Landes-Parteizentrale umgezogen
Halle (ots)
Der CDU-Landesverband hat in Magdeburg ein neues Domizil: Es gehört unter anderem dem CDU-Schatzmeister. "Es ist richtig, wir sind in einem Haus unseres Schatzmeisters untergebracht. Das ist aber nicht anrüchig, der Landesvorstand hat das beschlossen", sagte CDU-Landeschef Thomas Webel der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstag-Ausgabe). Die Landes-CDU zog im September 2006 von einem Bürohaus an der Magdeburger Hegelstraße in das Gebäude Fürstenwallstraße 17. Das alte Domizil war gut zehn Gehminuten vom Landtag entfernt, das neue nur gut zwei Minuten. Als die CDU einzog, habe das Haus der Sachsen-Anhaltinischen Landesentwicklungsgesellschaft (Saleg) gehört. "Wir haben unseren Mietvertrag mit der Saleg abgeschlossen", so Webel. Laut CDU-Geschäftsführer Bernd Reisener waren ungünstige Mietbedingungen im bisherigen Domizil Grund des Umzugs. "Jetzt zahlen wir nur die Hälfte", so der Geschäftsführer. Summen wollte Reisener allerdings nicht nennen. Er räumte ein, dass die CDU nun insgesamt über ein Jahr lang zwei Mieten zahlen muss: Der alte Mietvertrag laufe erst 2008 aus. Das Haus in der Fürstenwallstraße war äußerst sanierungsbedürftig, bis die Saleg es übernahm. Saleg-Gesellschafter ist neben Kommunen und Banken auch das Land, als Aufsichtsratschef fungiert Hans-Joachim Gottschalk (CDU), Staatssekretär im Ministerium für Landesentwicklung. Nach der Sanierung verkaufte die Saleg, mit Gewinn, wie es heißt. Käufer war die "Grundtec Wanzleben GbR", vertreten durch Karl Gerhold. Der 56-Jährige war unter Ministerpräsident Gerd Gies (CDU) Chef der Staatskanzlei, ist Unternehmer und nebenberuflich unter anderem Chef des MDR-Verwaltungsrates - und eben als Schatzmeister Herr der CDU-Finanzen. Als solcher sah Gerhold die Umzugspläne zunächst kritisch. "Ich war nicht so begeistert", sagte Gerhold. Grund sei die vorübergehende Belastung durch den Fortbestand des alten Mietvertrages gewesen. Langfristig zahle sich das neue Mietverhältnis für die CDU aber durch eine deutliche finanzielle Entlastung aus. "Außerdem wären bei der attraktiven Lage die Räume sonst sicher schnell anders vermietet worden", so Gerhold. Das Gebäude habe er mit den Umzugsplänen kennengelernt, dann habe er sich aber regelrecht in das Haus "verliebt" - und kaufte es zusammen mit anderen Investoren.
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