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Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Parteien
SPD-Listenvorschlag zur Bundestagswahl
Fraktionsvize Hübner steht nur auf Platz sieben

Halle (ots)

Die politische Zukunft des einflussreichen
SPD-Bundestagsabgeordneten Klaas Hübner ist ungewiss. Das berichtet 
die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstag-Ausgabe). 
Grund ist der Vorschlag des Landesvorstandes für die Landesliste zur 
Bundestagswahl. Der 41-jährige Wahl-Bernburger, im Moment 
stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und 
Sprecher des wirtschaftsnahen, konservativen Seeheimer Kreises seiner
Partei, wurde dort nur auf Platz sieben gesetzt. Eine Platzierung, 
die angesichts des augenblicklichen Umfragetiefs der SPD einen 
Wiedereinzug Hübners über die Liste in den Bundestag wenig 
wahrscheinlich werden lässt. Als sicher gelten derzeit nur die Plätze
eins bis vier. Über die Liste wird am kommenden Sonnabend in Zerbst  
abgestimmt.
Hübners Platzierung sorgt in Teilen der Landes-SPD für 
Irritationen bis hin zur offen geäußerten Kritik. "Ich akzeptiere 
zwar die Vorschlagsliste, halte sie aber weder regional noch 
politisch für ausgewogen", erklärte gestern Finanzminister Jens 
Bullerjahn (SPD) gegenüber der MZ. Hübners Listenplatz sei für ihn 
"überhaupt nicht nachvollziehbar". Der Landesvorstand setze damit 
leichtfertig Gestaltungsspielräume aufs Spiel, die ein 
stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Bundestag habe. "Wir 
brauchen Leute in Berlin, die auch Einfluss haben", sagte Bullerjahn.
Gleichzeitig vermutet Bullerjahn, dass hinter der Entscheidung, 
Hübner auf Platz sieben zu setzen, dessen Zugehörigkeit zum 
konservativen Flügel
der SPD steckt.
Hübner selber erklärte, ihn habe sein schlechter Listenplatz 
überrascht, die Entscheidung habe auch in Berlin für Verwunderung 
gesorgt. "Auf
Nachfrage, warum ich soweit hinten platziert werde, hat mir niemand 
eine Antwort geben können", sagte Hübner der MZ. Er wolle nicht 
ausschließen, dass dahinter politische Beweggründe stehen. Er plane 
am Sonnabend in Zerbst keine Kampfkandidatur auf einen vorderen
Listenplatz, sondern wolle wieder über ein Direktmandat in den 
Bundestag einziehen.

Pressekontakt:

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Tel.: 0345/565 4300

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