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Mitteldeutsche Zeitung: Afghanistan
FDP-Experte Stinner: Deutschland wird sich erst nach der Afghanistan-Konferenz auf neue Kontingentsgröße festlegen

Halle (ots)

Der FDP-Verteidigungsexperte Rainer Stinner hat
angekündigt, dass die Bundesregierung sich erst nach der 
Afghanistan-Konferenz auf eine mögliche Aufstockung der deutschen 
Afghanistan-Truppe festlegen wird. "Wir wollen erstens die Ziele in 
Afghanistan definieren, wir wollen daraus zweitens die Strategie 
ableiten und drittens mitteilen, welche Ressourcen wir einsetzen", 
sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" 
(Donnerstag-Ausgabe). "Dazu zählen Entwicklungshilfe, Polizei und 
eventuell die Bundeswehr. Ich finde es wichtig, dass wir nicht primär
über Soldaten reden. Wir nehmen uns Zeit und warten London ab. Unsere
Verbündeten haben sich auch Zeit genommen." Kanzlerin Angela Merkel 
(CDU) werde in ihrer Regierungserklärung am 27. Januar jedenfalls 
"noch nicht über die Ressourcen reden, sondern über Zielvorstellungen
und  Strategieelemente", betonte Stinner und mahnte: "Wir sollten uns
da nicht von Forderungen anderer abhängig machen."  Der ehemalige 
Generalinspekteur der Bundeswehrund Vorsitzende des 
Nato-Militärausschusses, Harald Kujat, erklärte der "Mitteldeutschen 
Zeitung": "Wir sind seit einem Jahr unterbesetzt. Uns fehlen zwischen
1500 und 2000 Soldaten." Er beklagte überdies, dass sich die deutsche
Politik in der Afghanistan-Frage nicht festlegen wolle. "Wir müssen 
doch in der Lage sein, selbst beurteilen zu können, ob wir mehr 
Soldaten brauchen oder
nicht", so Kujat. "Dazu brauchen wir keine Afghanistan-Konferenz. 
Dazu müssen wir auch nicht unbedingt auf die Amerikaner hören." Es 
sei "ein Trauerspiel, wie wir da rumeiern".

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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