Mitteldeutsche Zeitung: zu Kirche und Missbrauch
Halle (ots)
Missbrauch ist kein innerkirchliches Vergehen, sondern eine Straftat - und muss daher vor weltlichen Gerichten geahndet werden. Die Fürbitte für die Opfer, die an diesem Osterwochenende in fast allen deutschen Bistümern gehalten werden soll, ist kein Ersatz für die konsequente Aufarbeitung aller Fälle. Denn für jene, die bis heute mit den Folgen solcher Taten zu leben haben, dürfte der mit einem Sündenerlass verbundene Ostersegen des Papstes schon lange wie Hohn wirken. Wenn sie nicht gehört werden, dann klingt das "Urbi et orbi" nach dieser Passionszeit nicht wie eine unverdiente Gnade, sondern wie ein falsche Amnestie in eigener Sache.
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