Mitteldeutsche Zeitung: zu Afghanistan
Halle (ots)
Fatal ist, dass die Täter in zumindest einem Fall über exklusives Wissen verfügten, mutmaßlich übermittelt von afghanischen Polizisten. Da wird es für Thomas de Maizière schwierig. Der CDU-Politiker hat recht mit dem Hinweis, dass sich auch der schuldig mache, der nichts tue. Doch die Bemerkung, die Taliban griffen immer häufiger mit ferngezündeten Sprengladungen an, "aus dem Hinterhalt, anonym, feige", ist auch hilflos. Denn die Gotteskrieger zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass ihre Moral anders ist. Es stimmt im Übrigen nicht, dass die Gegenseite entscheidend geschwächt sei. Für perfide Hinterhalte reicht es allemal. Schließlich schwindet das Vertrauen in die afghanischen Sicherheitskräfte, deren Aufbau ja die letzte Begründung für die Anwesenheit des Westens liefert.
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