Mitteldeutsche Zeitung: zu Antisemitismus
Halle (ots)
Es sind die kleinen, leider noch immer "gut gepflegten" Ressentiments, die dieses Übel nicht aussterben lassen. Der schmähende Satz über Juden, die menschenverachtenden Witze am Stammtisch, dumpf-dumme Parolen im Fußballstadion. Und das Weghören und Weggrinsen, wo eigentlich klare Worte der Ablehnung nötig wären. Auch (nur) jeder Fünfte ist einer zu viel. Denn was mit Antisemitismus anfängt, geht mit Ablehnung gegenüber anderen Völkern, Religionen oder Minderheiten weiter. Eine offene, aufgeklärte Gesellschaft wie die deutsche muss vielleicht damit leben, aber sie muss es sich nicht bieten lassen. Und auch jeder Einzelne sollte sich fragen, wie viel er zu dieser und zu seiner eigenen Aufgeklärtheit beizutragen bereit ist.
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