Mitteldeutsche Zeitung: zu Zinspolitik
Halle (ots)
An den Börsen setzt sich derzeit die unerbittliche Marktlogik durch: Wer hat, dem wird gegeben. Wer in Not ist, muss zahlen. Deutschlands Wirtschaft ist stark, die Schulden sinken. Zur Belohnung erhält die Bundesregierung billige Kredite. In den Krisenländern schrumpft die Wirtschaft, die Schulden steigen. Zur Strafe setzt es fette Zinsaufschläge. Damit dreht sich ein selbstverstärkender Krisen-Kreislauf. Denn die Zinsen müssen letztlich aus dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwirtschaftet werden. Liegen die Zinsen über der Wachstumsrate und steigen weiter, so muss ein Staat immer härter sparen, um seine Schulden zu senken - was wiederum die Wirtschaft schädigt.
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