Mitteldeutsche Zeitung: zu Dispokrediten
Halle (ots)
Der Dispositionskredit gehört zur Grundausstattung einer Lebensweise, die - zumindest vorübergehend - massenhaft praktiziert wird. Dass ein solcher Kredit teuer ist, weiß jeder. Genauer will man es gar nicht wissen. Man sieht die roten Zahlen genau, aber man sieht bei der Zinsberechnung doch nicht so genau hin. Es hat wohl auch mit der Scham zu tun, sich dieses Verhalten einzugestehen. Die individuelle Scham korrespondiert mit der Schamlosigkeit der Banken, in Zeiten des Niedrigzinses die Überziehung der Privatkonten besonders hoch zu berechnen. Laut einem Gutachten der Bundesregierung sind die Zinsen für Dispokredite zu hoch. Der Spitzensatz betrug zuletzt teilweise über 18 Prozent. Ob Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) die Finanzbranche zu fairen Konditionen zu bewegen vermag, ist fraglich.
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