Mitteldeutsche Zeitung: zu Terror
Boston
Halle (ots)
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 haben sich die USA in eine Festung verwandelt. Die Polizei hat mehr Befugnisse als je zuvor in der Geschichte. Die Freiheit des Einzelnen ist rigoros beschnitten worden. Es wird gelauscht und gefilmt, wo immer sich die Gelegenheit bietet. Die feigen Angriffe auf New York und Washington sind mit fürchterlichen Kriegen in Afghanistan und im Irak beantwortet worden. Es stimmt schon: Auch deswegen blieb die Festung USA einige Jahre lang von neuen Terrorattacken verschont. Anschläge auf Flugzeuge wurden vereitelt und Attentäter festgenommen, bevor sie ihre Sprengsätze zünden konnten. Es schien, als führten mehr Befugnisse für die Sicherheitsbehörden tatsächlich zu mehr Sicherheit. Doch das war ein Trugschluss. Denn der Terror ist in die USA zurückgekehrt und hat eine überwunden geglaubte Angst wiederbelebt. Es ist die Angst vor dem Angriff aus dem Hinterhalt. Es ist die Angst, die im Stande ist, eine Gesellschaft zu lähmen. Den Tätern von Boston ist es gelungen, ihre Bomben ausgerechnet an einer Marathon-Strecke explodieren zu lassen. Die Bomberleger wollten die USA vorführen. Sie haben ihr Ziel erreicht.
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