Mitteldeutsche Zeitung: zu Gibraltar
Halle (ots)
56 Jahre nach Gründung der Gemeinschaft gebärden sich zwei Regierungen, als habe es die Versprechungen, Konflikte für alle Zeit friedlich und am runden Tisch zu lösen, nie gegeben. Der Tabubruch hat natürlich innenpolitische Gründe. Spaniens Regierung steht mit dem Rücken zur Wand. Ökonomisch kommt das Land trotz rigider Sparpolitik nicht wirklich aus dem Tief. Politisch hat Premier Mariano Rajoy mit einem fulminanten Bestechungs- und Schwarzgeld-Skandal zu kämpfen. Da scheint Ablenkung ein willkommenes Instrument zu sein, zumal wenn es um ein Nationalsymbol geht. Dabei kann sich Madrid höchstens ein paar Wochen Luft verschaffen. Dass es am Ende klein beigeben muss, ist sicher. Gleich zwei Mal haben die Bewohner Gibraltars in der letzten Jahrzehnten klar gemacht, wohin sie gehören wollen. Spanien war es nicht.
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