Mitteldeutsche Zeitung: zu Olympia 2022
Halle (ots)
Die Wahrheit ist: Die ganz großen Sport-Ereignisse sind ein Fass ohne Boden geworden. Sie werden teuer von der öffentlichen Hand bezahlt, bringen aber so gut wie keine Refinanzierbarkeit mit, weil - Beispiel IOC oder Fußball-Weltverband Fifa - alle Hoheiten in der Vermarktung bei den Veranstalter-Organisationen liegen. Heißt im Klartext: Zahlen muss die Gastgeber-Nation, kassieren darf der Sportverband. Dass das in einem Land, in dem die öffentliche Hand immer weniger zu verteilen hat, nur schwer Mehrheiten findet, überrascht wohl niemanden - außer die Politik. Nein, die Botschaft dieser Olympia-Ablehnung ist eine andere: Deutschland hat mitnichten ein Problem mit Sport-Veranstaltungen, es hat ein ganz grundsätzliches Problem mit Großprojekten, deren finanzielle Risiken nicht überschaubar sind. Lerne: "Stuttgart 21" und "München 22" sind Brüder im Geiste.
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