Mitteldeutsche Zeitung: Islamismus Hohe Nachfrage bei Beratungsstelle gegen Radikalisierung
Halle (ots)
Die Beratungsstelle Radikalisierung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat im vorigen Jahr doppelt so viele Fälle bearbeitet wie 2013; seit den jüngsten islamistischen Anschlägen in Frankreich ist die Nachfrage noch einmal sprunghaft gestiegen. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Samstag-Ausgabe). Die Beratungsstelle kümmert sich um radikale Muslime und deren Umfeld. Wie das Amt dem Blatt mitteilte, seien im vorigen Jahr seit Schaltung der Hotline 2012 mehr als 1 200 Anrufe eingegangen. Aus diesen Anrufen hätten sich insgesamt mehr als 450 Beratungsfälle entwickelt. Aktuell gingen in der Beratungsstelle "zwischen zwei und zehn neue Fälle pro Woche" ein, teilte das Amt weiter mit. Vor dem Attentat auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" waren es seinen Angaben zufolge nur "zwischen drei und fünf neue Fälle pro Woche". Erfahrungsgemäß kämen die meisten Anrufe aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Berlin, Bremen und Hamburg. Meist sind es besorgte Eltern, die anrufen.
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