Mitteldeutsche Zeitung: zu "schwarzer Liste" Russlands
Halle (ots)
Es sind ziemlich große Krokodilstränen auszumachen, wenn westliche Politiker sich nun überrascht und empört darüber äußern, dass auch Russland eine schwarze Liste führt. Überraschend ist allenfalls, wie zufällig und unprofessionell sie zusammengesetzt ist. Das lässt darauf schließen, dass sie nicht von zentraler Stelle im Kreml stammt. Das wiederum ist ein hoffnungsvolles Zeichen: Dass nämlich dort dem Instrument des politischen Reiseverbots keine so große Bedeutung zugemessen wird. Da sich auch im Westen Zweifel an dieser Methode regen, ist womöglich dem Austausch weiterer Retourkutschen ein Ende gesetzt. Das wäre klug.
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