Mitteldeutsche Zeitung: zu Ost-West-Umfrage
Halle (ots)
Als Gewinner der Einheit sehen sich 59 Prozent. Ist also alles gut? Besteht Hoffnung, dass zu den nächsten Einheitsfeiern die Angst des vergleichenden Zurückschauens in Normalität mündet? Vermutlich eher nicht. Viele gehen noch immer davon aus, dass die Kluft zwischen Ost und West groß sei. Nur eine Minderheit von acht Prozent im Westen und zwei Prozent im Osten vermochten, keine Unterschiede in den Wirtschafts- und Lebensverhältnissen feststellen. Vereinigung ja, Gleichheit nein. Wenn solche Umfragen nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern einen Beitrag zum Verstehen leisten sollen, so sollte man wohl feststellen, dass soziale Differenzen die Triebfeder allen gesellschaftlichen Fortschritts sind. Unterschiede müssen sein. Deswegen wird so gern nach ihnen gefragt.
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