Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Geheimdienst Trojaner-Befall beim Verfassungsschutz im April 2016 war kein Cyberangriff
Halle (ots)
Als im April vorigen Jahres auf Dienstrechnern des Verfassungsschutzes Sachsen-Anhalts Trojaner entdeckt wurden, sind die Behörden von einem Cyber-Angriff ausgegangen. Nun stellt sich heraus: Der Trojaner-Befall war die Folge eines unglücklichen Zufalls. Das berichtet di ein Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe). Demnach hatte ein Mitarbeiter des Geheimdienstes an seinem Arbeitsplatz-Computer auf sein privates Postfach zugegriffen und dort eine Mail abgerufen. Über deren Anhang gelangte der Trojaner an sein Ziel. Nach Angaben des Innenministeriums handelte es sich um eine so genannte Erpressersoftware, welche die Daten von vier Mitarbeitern verschlüsselt und unbrauchbar gemacht habe. Lahmgelegt waren demnach Dienstrechner, die mit dem Internet und dem übrigen Datennetz der Landesverwaltung verbunden sind. Daneben hat der Verfassungsschutz aber ein internes geschlossenes Netzwerk, in dem vertrauliche Daten gespeichert werden. Dieses Netz war laut Ministerium "zu keinem Zeitpunkt von der Verschlüsselung betroffen". Wohl auch deshalb hatte der Vorfall keinerlei Konsequenzen - weder für den betroffenen Mitarbeiter noch für die Datensicherheit an sich. Generell ist es Beschäftigten in der Landesverwaltung gestattet, vom Dienstrechner aus auf ihre privaten Mail-Postfächer zuzugreifen.
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