Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Väter bleiben öfter bei kranken Kindern - Ministerin Keding begrüßt das Engagement der Männer
Halle (ots)
In Sachsen-Anhalt kümmern sich verstärkt berufstätige Väter um ihre erkrankten Kinder und bleiben für sie zu Hause. Das geht aus einer neuen Statistik der Krankenkasse DAK-Gesundheit Sachsen-Anhalt hervor. "Die zunehmende Anzahl von Vätern, die in Sachsen-Anhalt Kinderkrankengeld in Anspruch nehmen, begrüße ich sehr", sagte Sachsen-Anhalts Gleichstellungsministerin Anne-Marie Keding (CDU) der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstagausgabe).
Nach den Zahlen der Krankenkasse stieg der Anteil der Männer, die für die Betreuung des kranken Nachwuchses der Arbeit fernbleiben, in Sachsen-Anhalt binnen sechs Jahren von 15 auf fast 26 Prozent im vergangenen Jahr an. Diesen Trend beobachtet die Kasse seit sieben Jahren. "Gleichberechtigung funktioniert nur, wenn die Männer mitmachen - nicht nur im Job, sondern auch bei der Kinderbetreuung", kommentierte DAK-Sprecher Stefan Poetig die Zahlen.
2016 waren bei der Kasse in Sachsen-Anhalt 842 von mehr als 3 200 "blauen Scheinen" durch Männer eingereicht worden. Das entspricht einem Anteil von exakt 25,9 Prozent, im Vorjahr waren es 22 Prozent. Es handelt sich dabei um Anträge auf Kinderpflegegeld, also eine Lohnersatzleistung. Dabei übernimmt die Kasse ganz oder größtenteils die Lohnzahlung für den betroffenen Elternteil.
"Die Väter zeigen damit deutlich, dass auch sie Familie, Pflege und Beruf zunehmend vereinbaren möchten und es auch für sie selbstverständlich ist, mit dem kranken Kind zu Hause zu bleiben", sagte Ministerin Keding der Zeitung. Dass die Väter bei der Aufteilung der familiären Aufgaben mehr Verantwortung übernehmen, wird auch vom Landesfrauenrat begrüßt. "Ich finde das klasse, auch wenn es immer noch ein deutlicher Unterschied zwischen Müttern und Vätern ist", sagte die Ratsvorsitzende Eva von Angern der Zeitung.
Der positive Trend ist vor allem ein ostdeutsches Phänomen. Zwar bildet Sachsen-Anhalt unter den ostdeutschen Bundesländern schon das Schlusslicht - vorneweg sind Sachsen und Thüringen mit Anteilen von mehr als 28 Prozent. Allerdings sind die Quoten der Väter, die das Krankenbett des Kindes dem Büro vorziehen in den westdeutschen Ländern noch deutlich schlechter. Laut DAK ist der Anteil im Saarland mit 16 Prozent am schlechtesten. "Ein Grund wird die hohe Erwerbstätigenquote ostdeutscher Frauen sein", meint DAK-Sprecher Poetig. Nach Daten der Arbeitsagentur waren 2015 in Ostdeutschland fast 58 Prozent der Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, während es im Westen 52 Prozent waren.
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