Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Schärferes Gesetz wirkt: Mehr Hunde in Sachsen-Anhalt - aber weniger Angriffe
Halle (ots)
Eine Gesetzesverschärfung zeigt in Sachsen-Anhalt Wirkung: Obwohl es immer mehr Hunde gibt, sinkt die Zahl der Beißvorfälle - und das deutlich. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe) mit Verweis auf Zahlen des Landesverwaltungsamtes. Demnach verdoppelte sich seit 2013 die Zahl der registrierten Tiere von 54 800 auf 109 500. Zugleich beißen Hunde seltener zu: Statt 94 Fällen im Jahr 2013 registrierte die Behörde 2017 nur noch 47 Bisse. Gezählt wurden Angriffe auf Menschen. Nur drei Angriffe entfielen zuletzt auf sogenannte Kampfhunde - obwohl ihre Anzahl im Land seit Jahren steigt.
Als Kampfhunde sind in Sachsen-Anhalt vier Rassen klassifiziert: Bullterrier, Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier und Staffordshire Bullterrier. Hinzu kommen alle zugehörigen Kreuzungen. Seit der Gesetzesverschärfung von 2008 gelten alle Tiere dieser sogenannten Rasseliste als potenziell gefährlich: Halter müssen deshalb zwingend eine Theorie- und Praxisprüfung zur Hundehaltung ablegen, für die Tiere ist ein Wesenstest Pflicht. So wird ihre Sozialverträglichkeit geprüft und die Tiere dürfen nur bei einem positiven Befund gehalten werden.
Trotz verschärfter Bedingungen wurden in Sachsen-Anhalt mehr Kampfhunde angemeldet: Ihre Anzahl stieg von rund 1 200 im Jahr 2013 auf fast 1 900. Dabei verbietet das Gesetz auch Handel, Zucht und Vermehrung der Terrier. Doch jedes Bundesland hat eigene Hundegesetze, ein Kauf außerhalb ist leicht möglich.
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