Mitteldeutsche Zeitung: zu Griechenland
Halle (ots)
Auch der Athener Premier Alexis Tsipras spricht von diesem Montag als einem "historischen Datum". Vielen Griechen klingt das wie Hohn in den Ohren. Die Arbeitslosenquote ist doppelt so hoch wie vor Beginn der Rettung, über eine Million Menschen verloren ihre Jobs. Die Löhne und Renten fielen im Durchschnitt um 30 Prozent, die Vermögen der Griechen schrumpften um 40 Prozent - auch weil viele Menschen seit Jahren von ihren Ersparnissen zehren, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Nach Berechnungen von Eurostat ist in Griechenland jeder Dritte von Armut bedroht, sogar vier von zehn Kindern sind armutsgefährdet. Die Wirtschaftskraft schrumpfte um ein Viertel, dafür ist der Schuldenberg höher denn je: Die Schuldenquote stieg von 126 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2009 auf jetzt über 190 Prozent. Da fällt es schwer, von einem Erfolg zu sprechen.
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