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Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Kauder kritisiert Bischöfe

Halle (ots)

Unionsfraktionschef Volker Kauder hat die Spitzen der katholischen und der evangelischen Kirche für ihr Verhalten gegenüber muslimischen Würdenträgern kritisiert. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagausgabe). Es geht um einen Vorfall vor fast zwei Jahren: Bei einem Besuch der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem hatten Kardinal Reinhard Marx und EKD-Ratspräsident Heinrich Bedford-Strohm das Brustkreuz abgelegt. Kauder bezeichnete das jetzt bei einer Diskussionsveranstaltung in Magdeburg als falsches Signal. "Darf man's Kreuz ablegen? Klar", sagte er in einer Diskussionsveranstaltung. "Aber man sollte es nicht." Kauder forderte, das Christentum müsse im Orient sichtbar bleiben. Für andere Religionen sei das selbstverständlich. "Die Muslime haben sicher mit dem Kopf geschüttelt", sagte Kauder. Der damalige Auftritt der Bischöfe wird von konservativen Christen, aber auch aus der AfD seit langem kritisiert. Die deutschen Bischöfe hätten sich damit dem Islam unterworfen, hieß es. Bedford-Strohm hat das stets zurückgewiesen und betont, man habe das Kreuz nicht nur an der Moschee, sondern auch an der jüdischen Klagemauer abgelegt. In beiden Fällen habe man auf eine Bitte der Zuständigen reagiert. Kauder gilt als Verbündeter der Evangelikalen, einer theologisch konservativen Strömung. In Magdeburg sprach er über die weltweite Verfolgung von Christen. Veranstalter war ein Verein, der von einem Freikirchen-Pastor geführt wird. Kauder beklagte die Unterdrückung von Christen in muslimischen Staaten, in China und Indien. Aber auch in deutschen Flüchtlingsunterkünften würden getaufte Menschen von Muslimen bedrängt, sagte er. Der CDU-Politiker rief dazu auf, den christlichen Charakter Europas zu erhalten. "Wir sollen uns nicht sorgen, wenn andere freitags in die Moschee gehen. Ich sorge mich, warum immer weniger in die Kirche gehen." Nicht hinnehmen will der Fraktionschef, wenn muslimische Mädchen in Deutschland vom Schwimmunterricht ferngehalten werden. Allenfalls über die Schwimmkleidung könne man diskutieren.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de

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