Mitteldeutsche Zeitung: Rauschgift Zahl der Drogentoten in Sachsen-Anhalt ist gestiegen
Halle (ots)
In Sachsen-Anhalt kommen immer mehr Menschen durch illegale Drogen ums Leben. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Sonnabend-Ausgabe).Wie das Statistische Landesamt mitteilte, gab es im Jahr 2017 offiziell 29 Todesfälle durch entsprechende Substanzen - das sind sieben mehr als im Jahr zuvor. Innerhalb der zurückliegenden zehn Jahre hat sich die Zahl sogar mehr als verdoppelt: So waren es 2007 gerade einmal zwölf Todesfälle gewesen. Den Trend bestätigen auch die Drogenberatungsstellen im Land. "Aus unserer Erfahrung können wir sagen, dass die Zahl angestiegen ist", sagte Claudia Hausmann, stellvertretende Leiterin der Beratungsstelle "Drobs" in Halle. Allerdings bilde die Statistik die Realität nur zum Teil ab. "Die Frage ist, wann jemand als Drogentoter zählt", sagte Hausmann. Wenn jemand im Rausch von Crystal Meth mit 200 Kilometern pro Stunde über die Autobahn rase und sterbe, würde dies häufig nicht als Drogentod gezählt. Ähnlich äußerte sich auch die Landesstelle für Suchtfragen. "Die Zahl hängt von den Fällen ab, bei denen wirklich auf Drogen untersucht wird", sagte deren Leiterin Helga Meeßen-Hühne. Dies geschehe aber nur auf polizeiliche Anweisung. Das heißt: Tatsächlich könnten deutlich mehr Menschen infolge von Drogenkonsum gestorben sein. Dass Sachsen-Anhalt ein wachsendes Problem mit illegalen Drogen hat, zeigen auch Zahlen des Landeskriminalamts (LKA). Hatte es 2009 noch 4 838 Drogendelikte im Land gegeben, waren es 2018 bereits 9 239. Sprecher Andreas von Koß betonte, vor allem Delikte mit Speed und Crystal Meth hätten massiv zugenommen. Die Todesopfer im Land seien meist männlich und älter als 25 Jahre.
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