Mitteldeutsche Zeitung zu SPD und Gewerkschaften
Halle (ots)
Die neuen Parteichefs Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans handeln konsequent: Sie glauben, dass sie im linksliberalen und ökologisch bewegten Wählermilieu mehr Stimmen gewinnen können, als es in der klassischen Industriearbeiterschaft noch zu verlieren gibt. Es ist eine Wette, von der auch das Überleben der SPD abhängt. Die Partei geht damit ein hohes Risiko ein. Denn es ist keineswegs sicher dass das Manöver funktioniert. Wer eine grüne Politik will, wird eher die Grünen wählen. Hinzu kommt, dass bereits bei den letzten Betriebsratswahlen die Sorge vor AfD-nahen Arbeitnehmervertretungen groß war. Die Frage ist, ob die SPD überhaupt eine Alternative zu dem nun eingeschlagenen Kurs hat. Die Erkenntnis, dass Jobs und Produktionsprozess nachhaltig sein müssen, um zukunftsfest zu werden, ist ja nicht neu. In der Wirtschaft und an der Börse gibt es kaum noch jemanden, der das anders sieht. Für Arbeitnehmervertreter mag das schmerzhaft sein, aber der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten.
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