Mitteldeutsche Zeitung zum Prozess gegen Halle-Attentäter
Halle (ots)
Das Fazit nach fünf Prozesstagen: Sachsen-Anhalts Justiz hat eine vorzeigbare Visitenkarte abgegeben. Das Gericht hat einen Weg gefunden, trotz Corona-Pandemie genug Beobachter aus aller Welt teilnehmen zu lassen. Das Einlass-Chaos am ersten Tag, das zu zweistündiger Verzögerung führte: geschenkt. Dafür müssen Journalisten nicht - wie im parallel laufenden Prozess zum Lübcke-Mord in Frankfurt - stundenlang nachts im Regen ausharren. Und im Saal sitzt eine Richterin, die gegenüber dem 28-jährigen Rechtsterroristen den richtigen Ton trifft. Schlagfertig bringt Ursula Mertens ihn aus dem Takt, mit provokanten Fragen bringt sie ihn zum Reden, auch über Schulzeit und Familie, obwohl ihm das unangenehm ist. Seine Referate über Nazi-Theorien unterbindet Mertens hingegen, soweit möglich. Sie führt den Prozess als uneitele Richterin.
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