Mitteldeutsche Zeitung zu Kapitol und Reichstag
Halle/MZ (ots)
Zwar gingen der Sturm von Rechtsextremisten auf die Reichstagstreppe am 29. August sowie die von der AfD initiierte Störaktion während der Bundestagssitzung zum Infektionsschutzgesetz am 18. November vergleichsweise glimpflich ab. Weder gab es Opfer, noch gelang es Störern ohne Hausausweis, ins Innere des Reichstages vorzustoßen. Trotzdem sollte die Attacke in Washington den Verantwortlichen in Berlin eine Warnung sein.
Denn auch wenn wir keinen gemeingefährlichen Präsidenten haben und die AfD sich als politischer Arm des Rechtsextremismus in einer Krise befindet: Bürger, die sich aufhetzen lassen, haben wir genügend. Untersuchungen zufolge ist etwa ein Drittel der Deutschen für Verschwörungstheorien empfänglich. Irrationalität und Militanz scheinen unter dem Eindruck der verschärften Covid-19-Pandemie eher noch zu wachsen.
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