Politik/Sachsen-Anhalt/Lotto-Affäre
Land zahlt entlassener Lotto-Chefin 175.000 Euro Abfindung
Halle/MZ (ots)
Sachsen-Anhalt zahlt der im vergangenen Jahr entlassenen Lotto-Geschäftsführerin Maren Sieb eine Abfindung in sechsstelliger Höhe. Nach Informationen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstagsausgabe) beträgt die Summe 175.000 Euro. Darüber wurde der Finanzausschuss des Landtags am Donnerstag vertraulich unterrichtet. Mit der Zahlung will das Land einen Rechtsstreit um Siebs Kündigung außergerichtlich beilegen.
Siebs Rechtsbeistand - eine Hamburger Anwaltskanzlei - sowie das Finanzministerium wollten sich am Freitag nicht äußern. "Die Information für die Abgeordneten erfolgte im nichtöffentlichen Teil der Sitzung", sagte ein Ministeriumssprecher. Die Einigung wurde bereits Ende September erzielt. Über die Höhe der Summe hätten beide Seiten Stillschweigen vereinbart, erklärte ein Sprecher des Landgerichts Magdeburg. Dort war im Juli eine Güteverhandlung gescheitert.
In die Kritik geraten war Sieb durch Enthüllungen über einen Spiellering, der rund um einen Lottoladen in Zerbst mit Sportwetten Millionengewinne erzielte. Die Glücksspielaufsicht warf dem Unternehmen später vor, sie über die ungewöhnlichen Geschäfte "desinformiert" zu haben. Im September 2020 wurde Sieb als Geschäftsführerin abberufen, einen Monat später folgte die fristlose Kündigung, gegen die sie Klage einreichte.
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