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Sachsen-Anhalt/Gesundheit/Corona
Sommerwelle treibt Corona-Infektionen nach oben

Halle/MZ (ots)

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie beobachten Experten eine Art Sommerwelle mit steigenden Ansteckungsraten. "Für Deutschland ist das ein Novum, aber es gibt dafür Gründe", sagte Achim Kaasch, Leiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene an der Universität Magdeburg, der Mitteldeutschen Zeitung (Freitagsausgabe). "Zum einen liegt es an den ansteckenden Omikron-Varianten BA.4 und BA.5. Zum anderen hatten viele Sachsen-Anhalter Ende vergangenen Jahres ihre letzte Impfung, diese Schutzwirkung nimmt im Verlauf des Jahres stark ab." Kaasch forscht unter anderem zu Covid-19-Antikörpern.

Seit Wochen meldet das Robert-Koch-Institut steigende Ansteckungszahlen. Am Donnerstag lag Sachsen-Anhalts Sieben-Tage-Inzidenz bei 411,6 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner. Das waren deutlich mehr als Mai, als die landesweite Inzidenz erstmals seit langer Zeit unter 100 gefallen war.

Was die veränderte Lage für den anstehenden Herbst bedeutet, ist laut Kaasch offen. "Eine Voraussage kann man derzeit kaum treffen", sagte er dem Blatt. Eine Möglichkeit: "Es könnte sein, dass es im Herbst diesmal etwas später losgeht, weil es eine Kreuzimmunität gibt", also einen Teilschutz nach einer Infektion im Sommer. "Manche Wissenschaftler erwarten deshalb, dass die Infektionswellen ab jetzt im zeitlichen Verlauf breiter werden, aber nicht mehr so hoch. Die punktuellen Spitzenbelastungen für das Gesundheitssystem würden damit geringer", so Kaasch. Er betonte aber, dies seien lediglich Szenarien: "Die Entwicklung ist aktuell schwer vorherzusagen."

Der Professor forderte die Politik auf, Vorbereitungen für den Herbst zu treffen. "Man muss jetzt konkret werden. Es ist noch nicht so, dass die Hütte brennt, aber man muss sich planvoll vorbereiten."

Pressekontakt:

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Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de

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