Mitteldeutsche Zeitung zum Organspende-Register
Halle/MZ (ots)
Zutiefst menschlich ist, dass sich niemand freiwillig mit dem eigenen Tod beschäftigen will. Das zeigt die große Diskrepanz zwischen der grundsätzlichen Spendenbereitschaft, die bei Umfragen regelmäßig in der Größenordnung von 80 Prozent liegt, und einem Organspendeausweis, den allenfalls halb so viele Menschen haben. Das neue Onlineregister mag technisch gut funktionieren, doch die Bedienung ist aus Datenschutzgründen komplizierter als das Ausfüllen einer Pappkarte. Die Zahl der dokumentierten Organspender dürfte also weiter vor sich hin dümpeln.
Nur die Einführung der Widerspruchslösung wäre der Gamechanger, damit nicht Jahr für Jahr Dutzende Menschen sterben, während sie auf der Warteliste für ein Organ stehen. Es bleibt richtig, dass es unserem Rechtssystem fremd ist, eine Nicht-Äußerung als Zustimmung zu werten. Doch es geht in diesem Fall um die Rettung anderer Leben.
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